Grüne Akzente setzen

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Photovoltaikanlage einer Firma in der Natur

Energie im Überschuss dank zweier Solarfelder bei Niesmann+Bischof

Es gibt Branchen, für die der Weg zu nachhaltigerem Handeln schwerer ist als für andere. So sind etwa die Ansätze, für den Nutzfahrzeugbereich emissionsfreie Antriebe zu entwickeln, noch deutlich weniger weit entwickelt als bei Pkws. Das wirkt sich auch auf andere Bereiche aus: Die Anbieter von Wohnmobilen sind beispielsweise auf die Angebotspalette von Kleintransportern oder kompakten Lkws angewiesen – und die gibt es bisher ausschließlich mit Verbrennermotoren.
Wer in diesem Bereich also Akzente setzen möchte, muss andere Wege finden. Dank einer günstigen Konstellation ist das dem Anbieter von hochwertigen Wohnmobilen Niesmann+Bischoff GmbH aus Polch in der Eifel gelungen. Auf dem Firmengelände wurden zwei Photovoltaik-Anlagen errichtet, die nicht nur das Unternehmen mit Strom versorgen. Jeweils westlich und östlich des Firmengeländes wurden die insgesamt 9.000 Module aufgebaut. Zusammen erreichen sie eine Leistung von bis zu 5.000 Kilowattpeak. Das ist mehr Strom als im Unternehmen selbst benötigt wird. Nur etwa zehn Prozent der produzierten Energie wird vom Unternehmen selbst genutzt. „Das deckt etwa 55 Prozent unseres Verbrauchs“, sagt Geschäftsführer Hubert Brandl. „Der restliche Strom ist ebenfalls grün – wir beziehen ihn aus einem Wasserwerk in Frankreich.“
Die darüber hinaus in Polch produzierte Energie wird ins Netz eingespeist, und wird so von anderen Unternehmen und Haushalten genutzt. Außerdem werden mehrere Bereiche des Standortes derzeit auf Luftwärmepumpen umgerüstet – im kommenden Geschäftsjahr sollen die im Service-Center und im Empfangsbereich zum Einsatz kommen. Außerdem werden im gesamten Gebäude LED-Lampen genutzt, es wurde eine Zisterne mit Filteranlage gebaut – und auf dem Firmengelände eine Wildblumenwiese eingerichtet. Zudem grasen die Schafe eines dorfansässigen Landwirts auf dem Rasen zwischen den Solarmodulen.
In der Vergangenheit hatte es Pläne gegeben, den Produktionsstandort auszubauen. Als diese Pläne sich änderten, stand deutlich mehr Raum zur Verfügung, als für die Fertigung benötigt wurde. Anstatt das Gelände zu veräußern, fiel dann die Entscheidung für den Bau einer Solaranlage, die gemeinsam mit dem Unternehmen Münch Energie aus Bayern realisiert wurde. Dieser Partner verfügte über die nötige Expertise im Bau solcher Anlagen, und realisierte das Projekt in rekordverdächtiger Zeit: Die ersten Gespräche hatten erst im August des Jahren 2021 stattgefunden.
Anlässlich der feierlichen Eröffnung der Solaranlage, zu der auch Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität von Rheinland-Pfalz gekommen war, sagte Betriebsleiter Hubert Brandl: „Wir sind der Überzeugung, dass in Zukunft nur noch die Unternehmen erfolgreich sein werden, die sich den Themen Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit nicht nur stellen, sondern sie auch aktiv angehen, und zu einem zentralen Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik machen.“ Die Ministerin lobte: „In einer Zeit der Verunsicherung und der Unsicherheit ist es unsere Aufgabe, auch über die positiven Beispiele zu sprechen.“

 

BUZ
Die beiden Solarfelder befinden sich unmittelbar am Firmenstandort und speisen einen Großteil der produzierten Energie ins Netz ein. Ministerin Katrin Eder schaltet das Solarfeld gemeinsam mit Geschäftsführer Hubert Brandl und einem Vertreter der Firma Münch ein.

Von Rainer Claaßen

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