Im Kreis Bad Kreuznach setzt man auf Information und Netzwerke

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Klimaschutzmanager Simon Haas an der PV-Anlage auf dem Kreisverwaltung.

Mehr als 150 Anlagen liefern aktuell klimafreundliche Energie

Wer durch den Landkreis Bad Kreuznach fährt, findet mehr als 150 Anlagen und Projekte, die bereits zur Gewinnung erneuerbarer Energie umgesetzt und in Betrieb sind. Die Photovoltaik spielt die größte Rolle. Die Kreisverwaltung geht dabei mit gutem Beispiel voran. Auf den meisten kreiseigenen Gebäuden sind PV-Anlagen installiert oder in Planung, mehrere größere Schulkomplexe werden über Holzhackschnitzel-Brennöfen beheizt. Der überwiegende Teil der weiteren kreiseigenen Gebäude (Schulen und Verwaltungsgebäude) wird durch Blockheizkraftwerke sowohl mit Strom als auch mit Wärme versorgt.

An Bedeutung kann zukünftig das Thema Wassersoff gewinnen. Gemeinsam mit den Nachbarkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms wurden die Potentiale im Rahmen einer HyStarter-Studie beleuchtet, die Produktion und Nutzung dieses Energieträgers soll zukünftig deutlich ausgebaut werden.

Ähnliches gilt auch für die im Landkreis anfallende Biomasse. Auch hier liegen dem Kreis die Ergebnisse einer in Auftrag gegebenen Studie vor, die die Möglichkeiten zur Nutzung von Biogas als Energiequelle aufzeigt. Bisher wird der Bioabfall überwiegend zu Kompost für die Landwirtschaft verarbeitet.

Bisher wird der Biomüll zu Kompost verarbeitet. Demnächst soll er zur Erzeugung von Biogas für die Energiegewinnung genutzt werden.

Als Informationsquelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger steht grundsätzlich die Website der Kreisverwaltung zur Verfügung. Das Interesse am Thema Nachhaltigkeit im Kreis ist groß. So besuchten mehr als 100 Interessierte im Frühjahr eine Veranstaltung zu Kleinwindkraftanlagen, die vom Kreis in Kooperation mit der Energieagentur RLP ausgerichtet wurde. Ein wichtiger Baustein des Informationsangebots für die Bevölkerung des Landkreises ist darüber hinaus die Beratung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die regelmäßig in der Kreisverwaltung stattfindet. Begleitet wird dieses Angebot mit zahlreichen Broschüren zu unterschiedlichen Themen wie energetische Sanierung, Photovoltaik oder Heizen mit erneuerbaren Energien.

Die allgemeine finanzielle Situation der Kommunen lässt im Landkreis Bad Kreuznach keine finanzielle Förderung von privaten oder gewerblichen Klimaschutzprojekten zu. Aber u.a. mit geplanten Austauschaktionen für Glühbirnen möchte man bei Bürgerinnen und Bürger das Interesse für das Thema wecken. Mit beteiligt ist man am Unternehmensnetzwerk ÖKOPROFIT, das in allen betrieblichen Bereichen für die im Kreis ansässigen Unternehmen nachhaltige und wirtschaftliche Einsparungen im Energiesektor unterstützt.
Gemeinsam mit der Sparkasse Rhein-Nahe, dem Regionalbündnis Soonwald-Nahe und den Forstämtern in Bad Sobernheim und Soonwald arbeitet man unter dem Titel „Wurzeln schlagen“ an der Nachhaltigkeit im Kreis mit den Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales. Die Richtschnur ist dabei die UN-Agenda 2030 mit den darin genannten 17 Nachhaltigkeitszielen. Erste Projekte u.a. mit der Anlage eines Generationenwaldes, in dem für jedes Neugeborene im Kreis ein Baumsetzling gepflanzt werden soll, sind angelaufen. Ebenso gehört die Erschließung nachhaltiger Gewerbeflächen dazu, aktuell arbeitet man an einem Projekt „Grün statt grau“ in Warmsroth nahe der A61. Weitere Aktivitäten bestehen mit dem Aufbau von Gewächshäusern an Schulen (Bildung rund um das Thema Ernährung) und dem Aufbau einer Wissensdatenbank „Regiopedia“ mit Informationen zum Thema Nachhaltigkeit.

Im Web bietet der Kreis Bad Kreuznach weitere Informationen unter www.kreis-badkreuznach.de und www.klimaschutz-lkkh.de.

Von abo

Fotos: Kreisverwaltung Bad Kreuznach