Den Kunststoff-Kreislauf in Gang halten

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Ein Kunststoffschiff erbaut auf einem Spielplatz für Kinder

Recycling wird am Hahn bis ins Detail gelebt

Als Anfang der 1990er Jahre mit großen Werbekampagnen „Der grüne Punkt“ erstmalig in das Umweltbewusstsein der Bevölkerung rückte, brachte er auch das bis dahin kaum verwendete englische Wort „Recycling“ in unseren Sprachschatz. Es stand damals und steht auch heute noch für ein Kreislaufsystem, bei dem Kunststoff-Abfälle einer neuen Verwendung zugeführt werden.

In diese Zeit fällt die Gründung des Unternehmens „HAHN Kunststoffe“, angesiedelt auf dem ehemaligen Gelände am Flughafen Hahn. Geschäftsführer Stephan Seibel erläutert, wie sich dieser Kreislauf des Kunststoffs in den zurückliegenden rund drei Jahrzehnten entwickelt und verändert hat.

Der Anfang war zunächst von der Findung der richtigen Organisationsform des bundesweiten Systems geprägt. Nur ein Unternehmen, der Grüne Punkt Deutschland, war für alle Schritte im Recycling-Ablauf zuständig, was einerseits für Engpässe im notwendigen Transportablauf sorgte, andererseits die Bewältigung der enormen Mengen von Kunststoffabfällen nur durch eine unsortierte Sammlung aller Verpackungen einschließlich der mitgeführten Verunreinigungen zu bewerkstelligen war. „Das hat sich zum Glück heute deutlich verbessert“, kann Seibel mit einem Blick auf die Vergangenheit berichten. „Inzwischen sind es elf duale Systeme, die in das System integriert sind, was eine wesentlich bessere Qualität an allen Punkten des Kreislaufs sicherstellt.“

HAHN Kunststoffe bestellt heute bei den beteiligten Unternehmen große Ballen mit Kunststoffabfällen, die vorgegebenen Spezifikationen genau entsprechen müssen. „Damit stellen wir sicher, dass wir die Reinigung und Aufbereitung der Abfälle in unserem Betrieb bis hin zu einer Produktion von wiederverwertbaren Pellets ohne einen hohen Energiebedarf oder Wasserverbrauch realisieren können“, gibt Seibel einen Einblick in die technischen Abläufe. „Am Ende dieses Prozesses steht ein wiederverwertbarer Kunststoff, der zu 95 Prozent von allen Störstoffen gereinigt ist.“
Und wo gehen die Pellets hin? Ihr Weg ist nicht weit, denn HAHN Kunststoffe sorgt unter dem Namen „hanit“ auch für neue Produkte. Es begann mit witterungsbeständigen Weidepfosten und strapazierfähigen Kunststoff-Elementen für den Gartenbau, die auch heute noch eine erfolgreiche Säule des Unternehmens sind. Darüber hinaus ist man aber am Hahn heute in der Lage, jede beliebige Form für die Verwendung u.a. in Kanal- und Schachtsystemen sowie Kabeltrassen herzustellen. „Wir haben mit Bänken und Tischen angefangen, was auch dem Zeitgeist entsprach. Heute haben wir hochqualifizierte Konstrukteure und Formenbauer in unserem Unternehmen, so dass wir viele Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen an Kunststoffprodukte abdecken können. Eines der größten Projekte war eine 80 Kilometer lange Kabeltrasse in Saudi-Arabien, die komplett mit unseren Elementen neben den Gleisen zwischen dem Flughafen und der Stadt Riad gelegt wurde“, umreißt Stephan Seibel beispielhaft die Entwicklung der drei Jahrzehnte in der Kunststofftechnik und -verwertung.

Wo geht der Weg hin beim Recycling? Auch das verfolgt Seibel mit dem durch Sachverstand und Erfahrung geschärften Blick: „Die von uns entwickelten Verfahren für die Aufbereitung der Abfälle erfordern wenig Energie und kein Wasser. Und was bei uns dann doch nicht mehr verwertet werden kann, liefern wir als Brennstoffe für ihre Öfen an die Zementindustrie. Noch werden von der Politik andere Verfahren präferiert, die in diesen Punkten wesentlich schlechter abschneiden. Aber die positiven Rückmeldungen durch unsere Kunden und Verwerter der gelieferten Produkte überzeugen uns, dass wir in Sachen Nachhaltigkeit auf dem richtigen Weg sind.
Weitere Infos zum Recycling bei Hahn Kunststoffe sind zu finden unter www.hahnkunststoffe.de.

Von abo

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