Neuwied hat den Umwelt-Gang eingelegt

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Solche Schnell-Ladestationen wie hier an der Autobahn bei Limburg oder Boppard will Fastned verstärkt bauen.

Wie die Elektro-Mobilität in der Region gefördert wird – Die SWN wollen immer mehr Ladestationen für Stromer bauen

München, IAA, das automobile Schaufenster der Welt. Hier zeigten die Hersteller der Welt, was morgen und übermorgen läuft. Auch auf den Straßen im Kreis Neuwied. Die Zukunft soll der Elektromobilität gehören. Benziner und Diesel, sagen die Experten, sind Auslaufmodelle. Aktuell legte der Anteil an allen Neuzulassungen bei den Stromern bundesweit um 20 Prozent zu.
Und wie sieht es im Kreis Neuwied aus? Insgesamt sind in dieser Region (Stand August 2023) 84.011 Pkw angemeldet. Davon sind 1967 vollelektrisch unterwegs, 1347 werden von Plug-in-Technik angetrieben. Doch die Liebe zum Stromer ist deutlich gestiegen: Vor fünf Jahren tankten nur 101 Autos Strom, ganze 38 Autofahrer entschieden sich für die Hybrid-Technik. Be-merkenswert beim Blick auf die Zahlen ist, dass aktuell 36.605 Diesel-Wagen im Kreis Neuwied laufen. Eine Technik, die von Freunden der Umwelt abgelehnt wird.

Autofahrer, die im Kreis Neuwied noch im herkömmlichen Verbrenner-Wagen unterwegs sind, sollen nun verstärkt überzeugt werden, auf Stromer umzusteigen. Die Vorteile der E-Mobile sind bekannt: lokal sauber, leise, wartungsärmer, günstiger in den Betriebskosten. Viele Fahrer aber können sich mit der neuen E-Technik noch nicht anfreunden. Sie bemängeln die geringen Reichweiten der meisten Elektriker, das lange und umständliche Aufladen, die derzeit geringe Zahl an öffentlichen Ladestationen und die hohen Anschaffungskosten. Deshalb, noch eine Zahl, würde derzeit nur jeder 3. Autofahrer beim Neuwagenkauf einen Elektrowagen bevorzugen. Die Mehrheit möchte demnach Benzinern oder Diesel die Treue halten, auch wenn ab 2035 Europa das Verbrenner-Aus bei der Neuwagen-Produktion bevorsteht.


Um den Verkauf von E-Autos anzukurbeln, gibt es vom Staat bis zum Jahresende eine Prämie von 4.500 Euro. Lokale Händler wie das Autohaus Schaefer in Neuwied verweisen darauf, dass etwa Skoda Auto Deutschland für E-Fahrzeuge wie den Enyaq günstige Leasingaktionen hat. Aber reichen finanzielle Anreize?  Es sind oft auch die kleinen Dinge, die zum Umstieg auf Elektromobilität führen sollen. So gibt es z.B. für die Dauer des Auftankens an den Ladesäulen der Stadtwerke Neuwied (SWN) keine Beschränkungen der Parkzeit, es werden auch keine Parkgebühren erhoben. Es finden sich im Stadtgebiet 16 öffentliche Ladesäulen mit 36 Lade-punkten, davon zwei Schnelladestationen. Mithilfe der SWN-Ladekarte kann man bargeldlos europaweit laden.
Errichtung und der Betrieb von Ladesäulen erfolgt im Stadtgebiet Neuwied durch die SWN. Deren Anzahl wird, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung, ständig erweitert. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist im „Beschluss zur Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans“ in einer oberen Priorität berücksichtigt. Das bedeutet, dass in nächster Zeit immer mehr öffentliche Strom-Tankstellen ans Netz gehen. Dazu kommen noch zahlreiche private Strom-Tankstellen etwa auf Parkplätzen von Supermärkten, Autohäusern oder Betrieben.

Die Förderung der Elektromobilität beschränkt sich dabei nicht alleine auf vier Räder. Sowohl die SWN als auch die Süwag locken in Neuwied mit Leih-Stationen für E-Roller. Weiter werden durch die SWN auch E-Bikes zur Miete angeboten. Zudem finden sich Ladestationen für E-Bikes am Deich im Bereich des Biergartens und am Beginn der Fußgängerzone Ecke Langendorfer Straße / Alte Andernacher Straße. Fazit: Eine Region hat auf den Straßen längst den Umwelt-Gang eingelegt.

Von Wolfgang Ibel
Foto: Hyundai, Fastned

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