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Der Klimawandel stellt den Weinbau vor immense Herausforderungen. Steigende Temperaturen, Hitzewellen, Dürreperioden und heftiger Starkregen beeinflussen den Anbau von Reben stark. Diese extremen Wetterbedingungen führen zu Ernteausfällen, Verlusten bei den Erträgen und begünstigen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten und Schädlingen. Für Winzer wie Eva Vollmer aus Mainz war klar, dass traditionelle Rebsorten in dieser neuen Realität nicht mehr ausreichend geschützt sind. Sie erkannte früh, dass robuste Rebsorten benötigt werden, um den Veränderungen im Weinbau standzuhalten.
Eva Vollmer war eine der ersten Winzerinnen in Rheinhessen, die sich intensiv mit pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PiWis) beschäftigte. Diese innovativen Rebsorten zeichnen sich durch ihre robuste Schale aus, die sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten macht. So können bis zu 80 Prozent Pflanzenschutzmittel eingespart werden, was zu einer besseren Ökobilanz im Weinbau und einer höheren Biodiversität im Weinberg führt. Ein weiterer Vorteil der PiWis ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterbedingungen wie Hitze oder ein wechselhafter Herbst, sodass die Trauben gesünder bleiben und leichter geerntet werden können.
Im Jahr 2018 gründete Eva Vollmer die Initiative Zukunftsweine, um ihre Vision eines nachhaltigen Weinbaus weiterzugeben. Die Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, PiWi-Rebsorten wie Souvignier Gris und Hibernal zu fördern, die sie bereits 2016 in ihren Weinbergen gepflanzt hat. Diese Sorten bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern überzeugen auch geschmacklich. Mit der Initiative möchte Eva Vollmer sowohl Verbraucher als auch andere Winzer für den Anbau dieser zukunftsfähigen Reben sensibilisieren. Sie ist überzeugt: „Jede neue im Boden gesetzte Rebe ist eine gute Rebe“, denn sie trägt zur Zukunftsfähigkeit des Weinbaus bei.
Während PiWis in Deutschland derzeit erst etwa 3,8 Prozent der Rebfläche ausmachen, gewinnt der Anbau dieser pilzwiderstandsfähigen Rebsorten weltweit an Bedeutung. Institutionen wie die Arbeitsgemeinschaft PIWI International sowie nationale und internationale Forschungsinstitute arbeiten intensiv daran, neue robuste Rebsorten zu entwickeln, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht werden. Das Interesse an nachhaltigen Weinbaumethoden wächst sowohl bei Winzern als auch bei Verbrauchern, die immer mehr Wert auf die Ökobilanz ihres Weins legen.
Für viele Winzer ist jedoch nicht nur die ökologische Nachhaltigkeit wichtig. Der Geschmack und die Qualität der Weine müssen ebenfalls überzeugen, um die Nachfrage zu steigern. Eva Vollmer ist zuversichtlich, dass PiWi-Weine das Potenzial haben, mit traditionellen Rebsorten zu konkurrieren. Bereits jetzt gibt es zahlreiche Experimente mit PiWi-Sorten, darunter alkoholfreie Varianten, Weine, die im Barrique reifen, und sogar hochwertige Sekte. Diese Entwicklungen zeigen, dass moderne PiWi-Sorten nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch hochwertige Weine hervorbringen, die den Anforderungen des Marktes gerecht werden.
Die Zukunft des Weinbaus liegt in der Kombination aus traditionellen und robusten Rebsorten. Für Winzer wie Eva Vollmer ist klar: PiWi-Rebsorten bieten nicht nur eine ökologische Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels, sondern eröffnen auch neue kreative Möglichkeiten im Weinbau. Von der nachhaltigen Produktion über eine bessere Ökobilanz bis hin zu einem breiten Spektrum an Geschmacksrichtungen – PiWi-Weine haben das Potenzial, den Weinbau weltweit zu revolutionieren.