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Nachhaltige Mobilität wird immer wichtiger, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Lebensqualität zu verbessern. Dabei spielt die öffentliche Infrastruktur eine entscheidende Rolle, um den Wandel hin zu umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln zu unterstützen. Elektromobilität, Radwege und ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr sind dabei zentrale Bausteine. Energieversorgungsunternehmen und Kommunen nehmen eine Schlüsselrolle ein und treiben die Entwicklung voran.
Die Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) setzt seit Jahren auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobile in der Region Koblenz. Wie Pressesprecher Marcello Peerenboom erklärt, wird der Bedarf an Schnellladesäulen immer größer. Insbesondere Menschen, die in Etagenwohnungen leben und keine eigene Lademöglichkeit haben, sind auf öffentliche Schnellladepunkte angewiesen. Mit 150 kW Ladeleistung können Fahrzeuge in kurzer Zeit aufgeladen werden. An Standorten wie dem Berliner Ring in Koblenz wurden Schnellladesäulen installiert, die das Laden unterwegs erleichtern.
Die evm bietet derzeit an elf Standorten 27 Ladesäulen an und baut das Netz kontinuierlich aus. Auch das eigene Unternehmen setzt auf Elektromobilität: Bereits 30 von 250 Dienstfahrzeugen fahren elektrisch, bis 2027 sollen es 100 Fahrzeuge sein. Die Infrastruktur bleibt jedoch eine Herausforderung, da für Monteurfahrzeuge und Transporter noch keine geeigneten Alternativen verfügbar sind.
Die Oberstein-Idarer-Elektrizität (OIE) arbeitet mit der Westnetz GmbH zusammen, um die Infrastruktur in ländlichen Gebieten zu optimieren. In mehreren Gemeinden der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan wurde ein elektrisch betriebenes Fahrzeug mit einem smarten Messsystem eingesetzt, um die Straßenumgebung digital zu erfassen. Dieses Verfahren, bekannt als Mobile Mapping, ermöglicht es, den Zustand der Umgebung genau zu dokumentieren und zu planen.
„Das Mobile Mapping bietet uns die Möglichkeit, effizienter zu planen, besonders bei der Verlegung von Versorgungsleitungen“, erklärt Peter Klingels, Teamleiter der Netzplanung Idar-Oberstein. Die Methode spart Zeit und Aufwand und unterstützt die Digitalisierung der Versorgungsnetze, was den Übergang zu smarten Städten fördert.
Ein weiteres Modellprojekt zur Förderung der nachhaltigen Mobilität und Infrastruktur ist das LoRaWAN-Netzwerk im Landkreis Mayen-Koblenz. Im Rahmen des Bundesprojekts „Smart City“ baut die evm ein flächendeckendes Funknetzwerk auf, das eine drahtlose Kommunikation über weite Entfernungen ermöglicht – bei geringem Energieverbrauch. Die LoRaWAN-Technologie wird in zahlreichen Anwendungen genutzt, etwa zur Personenzählung im Freibad Winningen oder zur Wasserstandsmessung für die Bewässerung.
Diese Maßnahmen verbessern die Effizienz und tragen zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen bei. Mit der Initiative „Smarte Region MYK10“ werden die Gemeinden der Region bei der Entwicklung von smarten Anwendungen unterstützt, die im Einklang mit den Zielen der nachhaltigen Stadtentwicklung stehen.
Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität bleibt der öffentliche Nahverkehr. Laut einer Bürgerbefragung von 2022 gibt es nach wie vor Defizite in den Bus- und Bahnverbindungen in Rheinland-Pfalz, insbesondere zwischen kleinen Gemeinden und in den Abendstunden sowie am Wochenende.
Derzeit wird intensiv an einem neuen Landesverkehrsplan gearbeitet, der den öffentlichen Nahverkehr verbessern soll. Bereits jetzt gibt es Fortschritte: Im Landkreis Ahrweiler wurden 14 neue Buslinien eingerichtet, und auch im Kreis Neuwied wurden Linienführungen angepasst, um die Bedürfnisse der Fahrgäste besser zu bedienen. Digitale Anzeigen am Koblenzer Busbahnhof tragen ebenfalls zur Verbesserung bei, indem sie die Abfahrtszeiten von verschiedenen Verkehrsunternehmen in Echtzeit anzeigen.
Der Umstieg auf nachhaltige Mobilität erfordert umfassende Maßnahmen und die Zusammenarbeit von Kommunen, Energieversorgungsunternehmen und Bürgern. Während die Elektromobilität durch den Ausbau von Ladesäulen und die Einführung elektrischer Dienstfahrzeuge voranschreitet, spielen auch digitale Technologien wie LoRaWAN und Mobile Mapping eine immer größere Rolle bei der Entwicklung smarter Städte und effizienter Infrastrukturen. Bus- und Bahnverbindungen müssen weiter verbessert werden, um eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten. Schritt für Schritt entwickelt sich die Region in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität.