Polynt unter Nicole Stöß: Die Chemie stimmt!

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Polynt unter Nicole Stöß: Die Chemie stimmt!

Polynt liefert innovative Materialien für Alltagsprodukte


„Wer morgens in sein Auto steigt, der nutzt Polynt-Material, wer sein Bügeleisen anfasst, hat in der Regel auch Material aus unserem Haus in der Hand“, antwortet Nicole Stöß auf die Frage, was im Werk in Miehlen eigentlich hergestellt wird. Polynt ist ein Unternehmen der Chemiebranche und stellt sogenannte „Halbzeuge“ her, also keine fertigen Produkte, sondern Teile und Materialien, die dann letztlich weiterverarbeitet werden können.

Nicole Stöß leitet den Standort in Miehlen


Die studierte Chemieingenieurin, die in Offenburg im Ortenaukreis aufgewachsen ist, leitet in Miehlen einen von 16 europäischen Standorten der weltweit agierenden Unternehmensgruppe Polynt, die eine breite Palette an Produkten herstellt.

Im Gespräch zeigt die Mutter von zwei Kindern, dass MINT und Frauen und Führung Dinge sind, die wunderbar zusammenpassen, dabei hat sie eine berufliche Entwicklung hinter sich, von der sie selbst sagt: „Ich habe das so gar nicht geplant, das Leben hat mir immer wieder Gelegenheiten geboten, die ich ergriffen habe. Mir zu eigen ist ein Selbstverständnis, das Leistung als Basis für Erfolg versteht und das den respektvollen Umgang mit Menschen verinnerlicht hat. Letztlich machen ja Menschen mit Menschen Geschäfte, da braucht es gegenseitige Wertschätzung auf allen Ebenen. Aber ohne Leistung gibt es auch keinen Erfolg. Das habe ich so gelernt.“

Von der biologisch-technischen Assistentin zur Geschäftsführerin


Stöß machte mittlere Reife und im Anschluss eine Ausbildung zur biologisch-technischen Assistentin, „ein eher klassischer Frauenberuf“, wie sie sagt. Bei einem UNESCO-Projekt kommt sie mit dem Thema Wassertechnologie in Berührung und ihr Gefühl, dass „das doch noch nicht alles gewesen sein könnte“, nimmt Formen an und führt sie zum Fachabitur, das sie parallel zur Berufsausbildung absolviert. Nach einem Einsatz im Bereich Brennstoffzellentechnologie kommt sie als Produktentwicklerin zu Polynt nach Miehlen, wo sie inzwischen 20 Jahre in unterschiedlichen Positionen, seit 2019 als Geschäftsführerin, tätig ist.

Frauen in Führung: Ein neuer Führungsstil prägt die Industrie


Auf die Frage, ob Frauen anders führen, sagt sie lächelnd: „Ja, unbedingt. Ich erlebe Frauen häufiger lösungsorientiert, sie widmen sich der Umsetzung, während Männer hin und wieder in der Frage gefangen scheinen, wer denn was zu verantworten hat. Frauen wird oft ein emotionaleres Verhalten ‚vorgeworfen‘ und ich kann bestätigen, dass das stimmt, ich sehe das nicht als Nachteil, sondern als besondere Gabe. Letztlich muss eine Geschäftsführerin immer ihre Mitarbeitenden so führen, wie sie es benötigen. Es gibt Menschen, die brauchen klare Strukturen und Regelungen, sie geben ihnen Sicherheit, während andere Menschen bei einer freieren, sagen wir mal ‚demokratischeren‘ Führung gedeihen. Meine Aufgabe ist es, zu erkennen, wie jeder am besten seine Leistung erbringen kann.“

Blick in die Zukunft: Anpassung an den Wandel in der Arbeitswelt


Ihr Blick nach vorne zeigt Nicole Stöß, dass sich Zeiten ändern. „Aktuell haben wir Mitarbeitende, die seit vielen Jahren, oft Jahrzehnten, im Unternehmen sind. Ich glaube, dass wir in einem Wandel sind, was das Arbeiten angeht und lange Firmenzugehörigkeiten nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden können. Hier sind alle Unternehmerinnen und Unternehmer gefordert, gemeinsam an Strategien zu arbeiten, wie wir den Wandel mitgestalten können.“

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