Caritas Werkstätten Mayen – Ein Ort der Teilhabe und Förderung

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Zwei Männer in orangefarbener Arbeitskleidung stehen vor Holzzäunen auf einem Feld, das für Aufforstung vorbereitet wird.

Im Gespräch mit Christoph Hüging - Einrichtungsleiter Caritas Werkstätten Mayen

Die Caritas Werkstätten Mayen stehen seit über 50 Jahren als Modell für erfolgreiche Inklusion und Integration von Menschen mit geistiger, körperlicher und psychischer Beeinträchtigung. Hier finden rund 250 Beschäftigte und 75 Fachkräfte in den Standorten Polcher Straße und Ludwig-Erhard-Straße ein Umfeld, das ihre Fähigkeiten fördert und ihnen ermöglicht, am Arbeitsleben aktiv teilzunehmen.

Durch ein breites Angebot an Arbeitsbereichen wie Garten- und Landschaftsbau, Schreinerei und Lebensmittelproduktion bieten die Caritas Werkstätten ihren Beschäftigten die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. Dabei liegt der Fokus auf einem integrativen Konzept, das sowohl den sozialen als auch den ökologischen Mehrwert fördert.

Christoph Hüging, Einrichtungsleiter der Caritas Werkstätten Mayen, erklärt: „Unsere Werkstätten bieten nicht nur sinnvolle Beschäftigungen, sondern eröffnen den Menschen die Chance, sich aktiv an Projekten zu beteiligen, die sowohl Nachhaltigkeit als auch gesellschaftliche Integration fördern. Unsere Arbeit im Bereich Elektromobilität, Photovoltaikanlagen und Aufforstung ist ein deutlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Schaffung neuer Perspektiven für Menschen mit Behinderung.“

Berufliche Bildung und regionale Vernetzung

Ein zentrales Anliegen der Caritas Werkstätten Mayen ist die berufliche Bildung. Hier werden Beschäftigte gezielt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet. Dies wird durch vielfältige Projekte und Angebote wie die beliebte Genusskiste „Jenosskest“ sowie durch Dienstleistungen im Bereich E-Mobilität und die Arbeit im Entsorgungsfachbetrieb unterstützt. Hüging betont: „Unsere Projekte fördern nicht nur die Integration der Beschäftigten in das Arbeitsleben, sondern tragen auch zur Vernetzung in der Region bei.“

Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen wird eine Nachhaltigkeitskultur gestärkt, die langfristig nicht nur den Beschäftigten, sondern auch der Region zugutekommt. All diese Maßnahmen sind ein Beispiel dafür, wie soziale Inklusion und ökologische Verantwortung erfolgreich miteinander kombiniert werden können.

Herausforderungen in der Praxis

Trotz des Erfolgs gibt es auch Herausforderungen, denen sich die Caritas Werkstätten Mayen stellen müssen. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel sind Themen, die das Unternehmen intensiv beschäftigen. In den kommenden Jahren stehen einige Renteneintritte an, weshalb bereits ein Talentförderungsprogramm gestartet wurde. Gleichzeitig müssen sich die Beschäftigten den sich wandelnden Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes anpassen, was durch die zunehmende Digitalisierung weitere Herausforderungen mit sich bringt.

„Wir müssen sicherstellen, dass die Bedürfnisse unserer Beschäftigten auch in einer digitalen Arbeitswelt berücksichtigt werden“, so Hüging. Die kontinuierliche Anpassung der Arbeitsangebote an die Marktbedingungen und technologischen Entwicklungen ist dabei unerlässlich.

Erfolgreiche Projekte und Initiativen

Trotz der Herausforderungen gibt es viele Projekte, die die Caritas Werkstätten Mayen erfolgreich umsetzen. Besonders stolz ist die Einrichtung auf die berufliche Integration der Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Der Erfolg zeigt sich darin, dass derzeit über 20 Beschäftigte außerhalb der Werkstatt in regionalen Unternehmen tätig sind.

Auch die Eigenprodukte der Werkstätten, wie die Genusskiste und der Kantinenservice für Kitas und Schulen, erfreuen sich großer Beliebtheit. Diese Projekte sind nicht nur ein Beispiel für die Leistungen der Beschäftigten, sondern zeigen auch die starke regionale Verankerung und Vernetzung der Werkstätten.

Nachhaltigkeit und Inklusion: Eckpfeiler der Caritas Werkstätten

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in den Caritas Werkstätten Mayen. Neben Projekten zur Aufforstung engagiert sich das Unternehmen im Bereich der Elektromobilität und der Nutzung von Photovoltaikanlagen. Seit 2021 betreibt eine mobile Arbeitsgruppe die Cafeteria der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, die 2023 als Fairtrade University ausgezeichnet wurde.

Ein weiteres Highlight ist das inklusive Fußballtraining in Ettringen, das seit 2018 Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Dieses Training wurde mit dem „Zukunftspreis Heimat“ ausgezeichnet und steht symbolisch für das Engagement der Caritas Werkstätten im Bereich Teilhabe und Inklusion.

Hüging unterstreicht: „Unsere Bemühungen zielen darauf ab, Menschen mit Behinderung nicht nur beruflich, sondern auch sozial zu integrieren. Projekte wie unser inklusives Fußballtraining und die Unterstützung regionaler Betriebe zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“