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Die Lebenshilfe Bad Kreuznach hat einen Weg gefunden, den Fachkräftemangel in der sozialen Arbeit zu umgehen. Während viele soziale Einrichtungen mit dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kämpfen, sagt Benjamin Rubröder, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe, selbstbewusst: „Wir haben keinen Fachkräftemangel.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass die Lebenshilfe nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen unterstützt, sondern auch auf innovative und sozial nachhaltige Konzepte setzt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden.
Bei der Lebenshilfe Bad Kreuznach wird soziale Nachhaltigkeit gelebt. Das bedeutet, dass das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als zentrale Ressource betrachtet wird. Die geringe Fluktuation und der gute Betreuungsschlüssel von 160 Mitarbeitenden für die Menschen, die in den verschiedenen Angeboten der Lebenshilfe betreut werden, bestätigen diesen Ansatz.
Für Rubröder bedeutet soziale Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt vor allem, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund, motiviert und mit Perspektiven arbeiten können. Dies wird durch zwei wesentliche Säulen gestützt: flexible Dienstpläne und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Dienstpläne bei der Lebenshilfe Bad Kreuznach orientieren sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Durch ein digitales Zeitwirtschaftsprogramm werden Wunschdienstzeiten berücksichtigt. So entsteht eine Arbeitsstruktur, die sich an den Lebensmodellen der Angestellten orientiert und Raum für individuelle Bedürfnisse lässt. „Wir sind leicht überbesetzt, was uns hilft, Ausfälle besser zu kompensieren und die Dienstpläne flexibler zu gestalten“, erklärt Rubröder. Dieser Überhang an Personal gibt der Lebenshilfe die Möglichkeit, mehr Flexibilität zu bieten, ohne die Qualität der Betreuung zu beeinträchtigen.
Ein weiterer wichtiger Baustein der sozialen Nachhaltigkeit bei der Lebenshilfe ist die Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung und die Förderung von Quereinsteigern. Menschen mit branchenfremder Ausbildung haben die Möglichkeit, in die sozialen Berufe einzusteigen und sich weiterzubilden. Die Lebenshilfe Bad Kreuznach unterstützt diese beruflichen Entwicklungen und bietet zahlreiche Qualifizierungsprogramme an. „Auch wer über Umwege in die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher findet, hat bei uns beste Chancen“, betont Rubröder.
Christina Gei-Weyand, die gemeinsam mit Rubröder die Lebenshilfe Bad Kreuznach leitet, hebt zusätzlich die Bedeutung von Arbeitsschutz und Präventionskultur hervor. „Wir legen großen Wert auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen“, erklärt Gei-Weyand. Das Unternehmen wurde sogar für seine bemerkenswerten Arbeitsschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Dazu zählen nicht nur Schulungen für Ersthelfer, Brandschutzhelfer und Deeskalationsmanager, sondern auch regelmäßige Supervisionen, um das Betriebsklima und die Teamarbeit zu stärken.
Soziale Nachhaltigkeit bei der Lebenshilfe Bad Kreuznach bedeutet nicht nur die Förderung der Mitarbeitenden, sondern auch die Unterstützung der Menschen mit Beeinträchtigungen, die in den Einrichtungen der Lebenshilfe betreut werden. Das Ziel ist es, diesen Menschen so viel Selbstständigkeit wie möglich zu ermöglichen. Ob stationäres Wohnen, ambulanter Service oder die Unterstützung beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt – die Lebenshilfe legt großen Wert auf Empowerment und individuelle Förderung.
Gei-Weyand erklärt: „Wir ermutigen unsere Klienten, wenn sie in den ersten Arbeitsmarkt wechseln wollen, und unterstützen sie bei der Arbeitsplatzerprobung oder der Jobsuche.“ Diese Hilfeleistungen zeigen, dass die Lebenshilfe auch in der Gestaltung der Lebenswelten der betreuten Menschen aktiv involviert ist. Ein weiteres Beispiel für diesen Ansatz ist die Mitbestimmung der Heimbewohner, wie sie in Zukunft leben möchten. „Wir haben unsere Bewohner gefragt, welche Wohnformen sie sich für die Zukunft wünschen. Einige dieser Ideen fließen in unsere Planungen für neue Einrichtungen ein“, so Rubröder.
Neben den beruflichen Qualifizierungsangeboten legt die Lebenshilfe Bad Kreuznach großen Wert auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Jährlich findet ein Gesundheitstag statt, an dem die Beschäftigten sich an Infoständen informieren, Kurse ausprobieren und von gesundheitsfördernden Angeboten profitieren können. Ein weiteres Beispiel für das Engagement der Lebenshilfe im Bereich Mitarbeitergesundheit ist die Schritte-Challenge, bei der fünf Wochen lang Schritte gezählt wurden. Die Gruppe „Happy Feet“, bestehend aus Mitarbeitenden der Verwaltung und der Wohnstätte, gewann den Pokal.
Die Lebenshilfe Bad Kreuznach zeigt eindrucksvoll, dass soziale Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Unternehmensführung sein kann. Durch flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und einen starken Fokus auf Arbeitsschutz schafft das Unternehmen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende zufrieden und gesund arbeiten können. Gleichzeitig fördert die Lebenshilfe die Selbstständigkeit der betreuten Menschen und unterstützt sie auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
Rubröder und Gei-Weyand fassen ihre Philosophie zusammen: „Wir bauen Brücken für ein selbstbestimmtes Leben. Individuell, innovativ und voller Herzblut.“