Die Natur in unserer Heimat bewahren

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Ein Mann pflückt Gräser in der freien Natur

Er ist einzigartig in der Region Mayen-Koblenz – und vom Aussterben bedroht: der Mosel-Apollo, ein Schmetterling mit sieben bis acht Zentimetern Flügelspannweite und charakteristischen roten Flecken auf den Hinterflügeln. Das Hauptverbreitungsgebiet des Tagfalters liegt an den Hängen der Mosel zwischen Winningen und Kobern-Gondorf. Doch seine Lage ist ernst: 2021 und 2022 konnten nur noch circa 80 bis 100 Falter beobachtet werden, in der diesjährigen Flugsaison sah es für den Mosel-Apollo noch schlechter aus.

Ein Rettungsprojekt der Stiftung für Natur und Umwelt des Landkreises Mayen-Koblenz hat das Ziel, die bestehende Population des Schmetterlings nicht nur zu erhalten, sondern sogar auszubauen. Weil die dafür notwendigen Maßnahmen viel Geld kosten, hat die Stiftung Anfang dieses Jahres die Sparkasse Koblenz um Unterstützung gebeten. Deren Vorstandsvorsitzender Matthias Nester zögerte nicht lange und sagte eine Förderung über drei Jahre mit jeweils 50.000 Euro pro Jahr zu.

Gemeinsam den Mosel-Apollo retten

„Der Naturschutz liegt uns sehr am Herzen,“ begründet der Sparkassenchef die finanzielle Unterstützung. „Denn Sparkasse ist nicht nur Ökonomie, sondern kümmert sich auch um die begleitenden Lebensumstände. Unsere Natur und unsere Landschaft bewusst wahrzunehmen und zu bewahren, ist auch Aufgabe eines regionalen Instituts“, so Matthias Nester.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse ließ es sich nicht nehmen, sich im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam mit Landrat Dr. Alexander Saftig selbst ein Bild von der Situation des Mosel-Apollos in Kobern-Gondorf zu machen. Tanja Stromberg, die Leiterin der Stiftung, sowie die Biologen Jörg Hilgers und Daniel Müller erzählten ausführlich von dem Naturschutzprojekt und stellten die bereits durchgeführten und noch geplanten Aktionen vor.

Umfangreiches Maßnahmenpaket

Wichtigste Maßnahme, um den Schmetterling zu erhalten, ist die Offenhaltung seines Lebensraumes. „Der Falter braucht offene Felsfluren“, erklärt Jörg Hilgers, Verantwortlicher des Rettungsprojektes. Deswegen müssen die Brachflächen an den steilen Felshängen regelmäßig freigeschnitten werden, damit der Effekt der Entbuschung nicht innerhalb weniger Jahre wieder verpufft – eine anstrengende Aufgabe. Jetzt im Oktober ist es wieder so weit. Mehrere freiwillige Helfer treffen sich dann, um die überwucherten Hänge mit Freischneidern von Gehölzen zu befreien.

Die Mitarbeiter der Projektgruppe züchten außerdem Futterpflanzen, die sie an speziellen „Tankstellen“ aussetzen, um das Nektarangebot für den Mosel-Apollo zu verbessern. Bisher konnten schon circa 2.000 Skabiosen-Flockenblumen, die bevorzugte Nektarpflanze des Falters, gepflanzt werden, weitere sollen folgen.

Darüber hinaus gibt es ein spezielles Raupenzuchtprogramm, um die Schmetterlinge an verwaisten Fundorten wiederanzusiedeln. Die Raupen der Erhaltungszucht werden im April ausgesetzt, damit sie sich synchron zu den Raupen im Freiland entwickeln können. Auch der Sparkassenchef Matthias Nester und Landrat Dr. Alexander Saftig wurden bei ihrem Treffen in Kobern-Gondorf aktiv und halfen beim Aussetzen der Raupen.

Dem Mosel-Apollo macht der Klimawandel mit seinen Wetterextremen schwer zu schaffen, doch mit tatkräftiger und finanzieller Hilfe aller Beteiligten kann der vom Aussterben bedrohte Schmetterlinge hoffentlich gerettet werden.

Nachhaltiger Naturschutz

Bereits seit Anfang des Jahres 2021 unterstützt die Sparkasse Koblenz verschiedene Naturschutzprojekte im Stadtwald Koblenz und in der Region Mayen-Koblenz mit insgesamt 200.000 Euro, verteilt auf fünf Jahre. Sie setzt damit ein Zeichen für den Naturschutz in unserer Heimat.

Im Stadtwald Koblenz werden die jährlichen Förderbeträge von 20.000 Euro pro Jahr für die Projekte „Klimawald“ und „Kultur im Wald“ verwendet. Mit den Fördergeldern konnte unter anderem die Bepflanzung von rund 4.000 Baumsetzlingen finanziert und ein Schutzzaun rund um den „Klimawald“ aufgestellt werden. Auch die dauerhafte Pflege ist durch die finanzielle Unterstützung gesichert. Sebastian Schmitz, Leiter des Forstamtes in Koblenz, konnte in den ersten beiden Jahren bereits wichtige Erkenntnisse gewinnen, zum Beispiel welche Baumarten mit der Trockenheit der letzten Jahre besser zurechtkommen. Regelmäßig macht sich Matthias Nester, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Koblenz, selbst ein Bild von den Entwicklungen im Klimawald.

Der Weißstorch im Anflug

Die Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz wird ebenfalls mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt. Die beiden Projekte, die die Sparkasse Koblenz fünf Jahre lang speziell fördert, sind die „Umwandlung von Ackerflächen in artenreiches Grünland“ bei Kobern-Gondorf und der „Aufbau einer Storchenplattform“ bei Rüber.

In diesem Frühjahr konnte ein Weißstorch im Anflug auf das Nest beobachtet werden – ein großartiger Erfolg, der zeigt, dass sich alle bisherigen Mühen gelohnt haben. Sparkassenchef Matthias Nester freute sich sichtlich darüber, dass ein Storchenpaar die Plattform angenommen hat. Da das Projekt nachhaltig und breit angelegt ist, kommt es nicht nur den Störchen zugute, sondern auch anderen Vögeln. Mehr als 120 Vogelarten konnten im letzten Jahr in der Gegend nachgewiesen werden, erzählt Diplom Biologe Jörg Hilgers, der das Projekt seit Beginn begleitet. Auch wenn es mit dem Storchennachwuchs dieses Jahr leider nicht geklappt hat, freuen sich alle Beteiligten über die Erfolge, die bereits erzielt wurden, und blicken optimistisch auf das kommende Jahr.

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