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Anämie, auch bekannt als Blutarmut, ist ein Zustand, der durch einen Mangel an roten Blutkörperchen oder Hämoglobin im Blut gekennzeichnet ist. Rote Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff von der Lunge zu den Körperzellen verantwortlich. Bei Anämie ist dieser Prozess beeinträchtigt, was zu Sauerstoffmangel im Körper führt.
Der weltweit häufigste Grund für Anämie ist Eisenmangel. Hämoglobin, ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen, enthält viel Eisen. Ein Mangel an Eisen führt zu einem Mangel an Hämoglobin, was wiederum zu Sauerstoffmangel führen kann. Dieser Mangel kann entstehen, wenn die Nahrung dauerhaft zu wenig Eisen enthält oder der Körper aufgrund einer Glutenunverträglichkeit nicht genug Eisen aufnehmen kann. Auch Erkrankungen wie Magenschleimhautentzündungen, starke Regelblutungen oder Magen-Darm-Verletzungen können zu hohem Blutverlust und Eisenmangel führen. Eisenmangel wird auch durch chronische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Darmerkrankungen begünstigt.
Neben Eisen sind Vitamine, insbesondere Vitamin B12 und Folsäure, entscheidend für die Bildung gesunder roter Blutkörperchen. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann ebenfalls zu Anämie führen. Chronische Krankheiten und Entzündungen können die Produktion roter Blutkörperchen beeinträchtigen. Seltene genetische Erkrankungen wie Thalassämie führen dazu, dass der Körper abnorm geformte rote Blutkörperchen produziert.
Die Symptome von Anämie variieren je nach Schwere und Ursache. Zu den häufigsten gehören Müdigkeit, Blässe von Haut und Schleimhäuten, Atemnot, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Schwindel. Anämie entwickelt sich oft langsam und bleibt unbemerkt, da der Körper lernt, mit weniger Sauerstoff auszukommen. Dies kann jedoch schwerwiegende Langzeitfolgen wie Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach sich ziehen.
Der behandelnde Arzt stellt die Diagnose nach einer Anamnese und einem umfassenden Blutbild. Bei Anämie, die durch chronische Entzündungen oder Blutverlust verursacht wird, sollte die zugrunde liegende Erkrankung zuerst behandelt werden. In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion erforderlich sein, um den Hämoglobinspiegel zu erhöhen.
Bei Eisenmangel als Ursache empfiehlt sich eine Ernährungsberatung. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Eisen und Vitaminen, ist sinnvoll. Ergänzende Arzneimittel wie Eisenpräparate und Vitaminergänzungen können helfen, die fehlenden Nährstoffe bereitzustellen.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um Anämie frühzeitig zu erkennen und Langzeitfolgen zu vermeiden. Besonders ältere Menschen, die anfälliger für Blutarmut sind, sollten regelmäßig ärztlichen Rat einholen.