Der Feind im Schatten

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Ein Mann in einem dunklen Kapuzenpulli sitzt vor mehreren Computerbildschirmen mit leuchtenden Daten und Codes. Die Umgebung ist dunkel und vermittelt den Eindruck eines Hackers in Aktion.

Hackerangriffe: Ein unterschätztes Risiko

Es gibt keine mystische Welt des Hackings. "Hacking ist ein Massengeschäft, das Sie auch von einem Bauernhof irgendwo in der Provinz betreiben können. Vorausgesetzt, das Internet funktioniert", sagt Tim Schughart, Gründer von Prosec, einem hochprofessionellen Unternehmen für IT-Sicherheit. Zu den Kunden von Prosec gehören Dax-Konzerne, Regierungsinstitutionen, aber auch kleine und mittlere Unternehmen, die erkannt haben, dass auch sie ganz schnell ins Fadenkreuz von Hackern geraten können. Schughart betont: „Es herrscht immer noch die Meinung vor, das eigene Unternehmen sei viel zu unwichtig, um Ziel eines Cyberangriffs werden zu können. Das ist eine Fehleinschätzung. Cyberkriminalität ist eine Form der organisierten Kriminalität, eine präzise arbeitende Industrie, die sehr viel Geld verdient.“

Die Bedrohung durch Cyberkriminalität

Die Angriffe erfolgen automatisiert und zielen oft auf Schwachstellen, die durch mangelnde Sicherheitsmaßnahmen bestehen. Dabei werden die Angreifer immer raffinierter. Häufig sind es nicht die großen Unternehmen, die das Ziel sind, sondern kleine und mittlere Betriebe, die glauben, sie seien zu unbedeutend. "Wenn ein Hacker sieht, dass er leicht an Daten kommt oder Erpressungspotenzial vorhanden ist, wird er zuschlagen", warnt Schughart.

Wie Cyberkriminelle vorgehen

Die Methoden der Hacker sind vielfältig. Von Phishing-E-Mails bis zu gezielten Ransomware-Angriffen: „Häufig werden Unternehmen lahmgelegt und erst gegen ein Lösegeld wieder freigegeben“, erklärt Schughart. Die Folgen solcher Angriffe sind oft verheerend. "Einige Unternehmen haben es nach einem erfolgreichen Angriff nie wieder geschafft, auf die Beine zu kommen", berichtet der Experte.

Die Bedeutung von Prävention und Schulung

Die Prävention solcher Angriffe beginnt mit der Sensibilisierung der Mitarbeiter. Schughart betont, wie wichtig es ist, regelmäßig Schulungen durchzuführen und ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen. „Das schwächste Glied in der Kette ist oft der Mensch“, sagt er. Durch Social Engineering versuchen Angreifer, Mitarbeiter zu täuschen und so Zugang zu sensiblen Daten zu erhalten.

Technologische Schutzmaßnahmen und deren Grenzen

Neben der Schulung spielt auch die Technologie eine entscheidende Rolle. Firewalls, Antivirenprogramme und regelmäßige Updates sind nur einige der Maßnahmen, die jedes Unternehmen ergreifen sollte. Doch auch hier gibt es Grenzen. „Die Technik entwickelt sich ständig weiter, und was heute sicher scheint, kann morgen schon überholt sein“, warnt Schughart.

Der Nutzen von professionellen Sicherheitsdienstleistern

Für viele Unternehmen, insbesondere kleinere Betriebe, ist es ratsam, externe Sicherheitsdienstleister wie Prosec zu beauftragen. Diese Experten können nicht nur Schwachstellen aufdecken, sondern auch im Ernstfall schnell reagieren. „Wir bieten Penetrationstests an, um die Sicherheitsvorkehrungen eines Unternehmens auf Herz und Nieren zu prüfen“, erklärt Schughart. Solche Tests simulieren einen echten Angriff und zeigen, wo Handlungsbedarf besteht.

Die Kosten von Cyberangriffen: Eine Frage des Überlebens

Ein weiterer Aspekt, den Schughart betont, sind die Kosten, die durch Cyberangriffe entstehen. „Die finanziellen Verluste, die durch gestohlene Daten, Betriebsunterbrechungen und Imageverluste entstehen, können enorm sein“, sagt er. Viele Unternehmen unterschätzen diese Risiken und investieren daher nicht ausreichend in ihre Sicherheit.

Fazit: Sicherheit als Investition in die Zukunft

Zum Abschluss gibt Schughart eine klare Empfehlung: „Unternehmen sollten Sicherheit nicht als Kostenfaktor, sondern als Investition in die Zukunft betrachten. Ein gut geschütztes Unternehmen hat nicht nur weniger Ausfälle, sondern genießt auch das Vertrauen seiner Kunden.“ Cyberkriminalität wird weiter zunehmen, und Unternehmen, die sich nicht ausreichend schützen, setzen ihre Existenz aufs Spiel.