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Angela Bruch gehört wohl zu den ungewöhnlichsten Firmeninhaberinnen der Nation. Ihr rollendes Unternehmen ist ein 32 Meter hoher und 84 Meter langer Gigant. Steile Abstürze, kühne Kurven und atemberaubendes Tempo inbegriffen. Mit 600 Tonnen Stahl reist die 54-Jährige durch Deutschland. Wo sie Station macht, kreischen die Menschen vor Vergnügen. Angela Bruch ist die Chefin der größten transportablen Achterbahn der Welt.
Geboren wurde Angela Bruch 1970 "auf der Reise", als ihre Schaustellereltern Oscar und Inge im niederrheinischen Kleve mit dem "Superbob" Station machten. Sie wuchs in einer Welt des Wanderrummels auf. Nach dem Abitur studierte sie Jura in Bonn, doch als ihre Mutter Hilfe brauchte, übernahm Angela Verantwortung im Familienunternehmen. Das Jurastudium gab sie auf und führte den Betrieb fort, nachdem ihr Vater erkrankte.
Angela Bruch ist keine Frau fürs Büro, neun Monate im Jahr ist sie auf Achse. Mit ihrem 35 Quadratmeter großen Wohnwagen rollt sie von Festplatz zu Festplatz. Wo sie ankommt, ist die Alpinabahn mit dem sprechenden Bären an der Kasse und der bayerischen Bemalung die Attraktion. Sie liebt ihren Job, der jeden Tag neue Herausforderungen bringt. Ihre 14 Mitarbeiter halten ihr seit Jahren die Treue, was Angela auch ihrem Führungsstil zuschreibt.
Als Frau in einer Männerdomäne musste sich Angela Bruch ihren Respekt hart erarbeiten. Auf der Kirmes ist das Frauenbild oft noch klassisch, und Dienstleister sprechen oft erst ihre männlichen Mitarbeiter an. Doch Angela überzeugt durch Kompetenz und Engagement. Sie sitzt im Führerstand, überwacht Reparaturen und packt bei Bedarf selbst mit an. Ihre Mitarbeiterin schätzt besonders den Zusammenhalt im Team, der durch gemeinsames Essen und Teamarbeit gefördert wird.
Angela Bruch beschreibt die Alpinabahn als "Hobby, Beruf, Berufung". Die Bahn wird täglich gewartet und überprüft. Vor jeder Eröffnung testet sie die Achterbahn selbst. Bekannte Persönlichkeiten wie Michael Jackson und Maria Furtwängler waren begeistert von der Alpinabahn. Jackson wollte die Bahn sogar kaufen, doch zum Glück kam es nicht dazu.
Trotz ihrer Liebe zum Schaustellerdasein denkt Angela Bruch manchmal über den Ruhestand nach. Doch wirklich aufhören kann sie sich nicht vorstellen. Die Alpinabahn ist ihr Lebenswerk, und sie wird weiterhin für ihren Erhalt und Erfolg kämpfen. Herausforderungen wie Corona haben gezeigt, dass Angela auch in Krisenzeiten für ihr Team einsteht.
Neben der technischen und logistischen Verantwortung kümmert sich Angela auch um Finanzen und Steuern. Sie führt das Unternehmen mit einer Kombination aus Erfahrung und dem Wissen, dass man sich auf sein Team verlassen kann. Auch wenn sie keine Zeit zum Heiraten findet und auf Luxus verzichtet, gönnt sie sich hin und wieder eine Reise in die USA – wenn es die Zeit zulässt.