Pflanzenkohle für eine bessere Öko-Bilanz

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Junge Weinreben auf einem neu bepflanzten Weinberg mit Blick auf ein Dorf und eine Flusslandschaft im Hintergrund.

Wasserschutzfruchtfolge: Ein wichtiges Instrument für nachhaltigen Ackerbau

Die Wasserschutzfruchtfolge (WSFF) ist ein essenzielles Instrument, um in der Landwirtschaft nachhaltig mit Boden- und Wasserressourcen umzugehen. Durch den gezielten Anbau unterschiedlicher Kulturen auf derselben Fläche wird die Nitrat-Auswaschung minimiert, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert und die Biodiversität gefördert. Lena Rodenbusch, Expertin vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel, erklärt, wie die WSFF funktioniert und warum sie für den Wasserschutz von zentraler Bedeutung ist.

Was ist die Wasserschutzfruchtfolge und warum ist sie so wichtig?

Laut Lena Rodenbusch bezeichnet die Wasserschutzfruchtfolge die gezielte Abfolge von Kulturen, die nacheinander auf einer Fläche angebaut werden. Beispiele für solche Fruchtfolgen sind der Wechsel zwischen Silomais, Winterweizen und Kleegras oder eine Rotation von Winterweizen, Roggen und Raps. Diese Abwechslung trägt dazu bei, dass Nitrate nicht in das Grundwasser ausgewaschen werden und der Boden gesund bleibt. Zusätzlich wird der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduziert, da die unterschiedlichen Kulturen die natürliche Bodenfruchtbarkeit erhalten und Schädlinge weniger Chancen haben, sich auszubreiten. Eine gut geplante Fruchtfolge kann auch Biodiversität im Ackerbau fördern.

Aktuelle Trends und Entwicklungen in der Wasserschutzfruchtfolge

In der Praxis geht der Trend laut Rodenbusch hin zu mehrgliedrigen Fruchtfolgen. Dies ist vor allem auf den Klimawandel zurückzuführen, der die Bedingungen für den Ackerbau stark verändert. Regionen wie Rheinland-Pfalz, die sich durch unterschiedliche Höhenlagen und Niederschlagsmengen auszeichnen, müssen ihre Anbaupraktiken anpassen. Auch der Rückgang der Tierhaltung in der Region beeinflusst die Fruchtfolge, da weniger organischer Dünger verfügbar ist. Zusätzlich sorgen politische Vorgaben dafür, dass mehrgliedrige Fruchtfolgen oft verpflichtend sind.

Herausforderungen bei der Umsetzung der Wasserschutzfruchtfolge

Die größten Herausforderungen für Landwirte bestehen in den geänderten klimatischen Bedingungen. Extremwetterereignisse wie Trockenheit und Starkregen führen zu schwierigen Bodenbedingungen und Arbeitsspitzen. Auch die Anpassung der Fruchtfolge an regionale Gegebenheiten stellt eine Herausforderung dar. Laut Rodenbusch muss die Wasserschutzfruchtfolge flexibel genug sein, um den besonderen Anforderungen vor Ort gerecht zu werden. Dennoch bietet sie große Vorteile, indem sie die Nitratbelastung reduziert, die Bodenfruchtbarkeit erhält und positive Effekte auf die Biodiversität hat.

Tipps für Landwirte: So gelingt die Wasserschutzfruchtfolge

Rodenbusch betont, dass es keinen universellen Plan für die Wasserschutzfruchtfolge gibt, da jeder Betrieb individuell ist. Wichtige Punkte sind die Auswahl von Kulturen, die im Betrieb verwertet oder verkauft werden können, sowie die Berücksichtigung der Bodenverhältnisse und der Witterung. Leguminosen, wie Klee und Erbsen, sind ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge, da sie Stickstoff aus der Luft binden und den Boden damit anreichern. Dies verringert den Bedarf an Düngemitteln und verbessert die Bodenstruktur.

Forschung und Weiterentwicklung der Wasserschutzfruchtfolge

Die Wasserschutzfruchtfolge wird auch durch Forschungsprojekte weiterentwickelt. Ein Beispiel ist das Projekt AKWA, das in trockenen Regionen von Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde. Hier zeigte sich, dass es oft notwendig ist, die Fruchtfolge an lokale Gegebenheiten anzupassen, um den optimalen Nutzen für die Umwelt und den Betrieb zu erzielen. Diese Forschungsansätze sind entscheidend, um die Landwirtschaft nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.

Vorteile der Wasserschutzfruchtfolge: Ein Gewinn für die Umwelt und den Betrieb

Die Wasserschutzfruchtfolge bietet viele Vorteile, sowohl für die Umwelt als auch für die Landwirte. Durch den geringeren Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln werden nicht nur die Wasserressourcen geschont, sondern auch die langfristige Bodenfruchtbarkeit sichergestellt. Zudem kann die Fruchtfolge wirtschaftliche Vorteile bringen, da weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel benötigt werden und die Erträge stabiler bleiben. Langfristig trägt sie auch dazu bei, die Biodiversität zu fördern und die Bodenstruktur zu verbessern, was die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen den Klimawandel macht.