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Foto:Ahrtal Tourismus
Es ist ein Beweis, dass man nicht aufgeben sollte, eine Belohnung für das Durchhaltevermögen und ein Beispiel, dass auch nach einer Katastrophe wieder neue Wege beschritten werden können: Als die große Flut das Ahrtal traf wurden knapp 60 Prozent des rund 65 Kilometer langen Ahr-Radweges in Rheinland-Pfalz von den gewaltigen Wassermassen der Ahr beschädigt, 22 Prozent sogar komplett zerstört. Für Radler eine traurige Bilanz, doch nach der Zerstörung kam der Wiederaufbau, es gab neue Ideen, den Wunsch, das Ahrtal wieder attraktiv für Radfahrer zu gestalten und gleichzeitig etwas zu schaffen, dass nachhaltig die Natur schont und die Region neu belebt: So entstand die Idee, einen Radbus im Ahrtal zu etablieren. Zahlreiche Ecken von Rheinland-Pfalz lassen sich nämlich am besten auf zwei Rädern erkunden.
Aber schöne Radtouren beginnen nicht immer vor der Haustür. Damit Radfahrer zu den besten Einstiegspunkten kommen, fahren seit kurzem wieder Radbusse durch das Ahrtal. So werden nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Radbusse insgesamt 22 Radbuslinien in der Eifel, dem Hunsrück, an der Mosel sowie an Rhein und Ahr angeboten.
Der RadBus Oberes Ahrtal (Linie 899) fährt von Blankenheim bis nach Ahrweiler durch das Ahrtal. Dieses war von der Flutkatastrophe von 2021 besonders stark betroffen. Umso mehr hat sich der LBM in den vergangenen Jahren bemüht, weite Teile der Strecke wieder herzurichten und freizugeben. Die Idee hinter dem RadBus ist klar: Er verbindet nachhaltige Mobilität mit der Förderung des Tourismus.
Der Ausbau von Fahrradwegen und die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur sind wichtige Maßnahmen, um mehr Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Und der hat viele Vorteile, nicht nur für die Gesundheit und Fitness, sondern auch für die Umwelt, die sich im Ahrtal noch immer von den Folgen der Flut erholen muss. Dies gelingt dabei Stück für Stück, denn nicht nur die Wege sind wieder befahrbar und ausgebessert, auch die Natur am Wegesrand grünt und blüht und macht durch ihre Vielschichtigkeit und ihren Facettenreichtum Lust auf so manche Entdeckertour. Der Fahrradtourismus ist in dieser Hinsicht somit eine nachhaltige Art des Reisens, bei der die Besucher die Region auf umweltfreundliche Weise erkunden können. Die Kombination von Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln kann in diesem Zusammenhang die Flexibilität und Reichweite von Fahrradtouren erhöhen, weshalb die RadBusse zahlreiche Touren an Rhein, Mosel und Ahr erleichtern.
Wer die letztere erkunden möchte, könnte sich zum Beispiel für die Stecke entlang des Ahr-Radwegs entscheiden, die von der Ahrquelle in Blankenheim bis nach Ahrbrück führt. Mit dem RadBus Oberes Ahrtal (Linie 899) kommen Radler bequem nach Blankenheim. Von dort führt der Ahr-Radweg über alte stillgelegte Bahntrassen durch die abwechslungsreiche Landschaft, die sich links und rechts der Ahr erstreckt.
Bereits nach zehn Kilometern erreicht man in Ahrhütte am Schmetterlingsgarten „Eifalia“. Dort kann die bunte Pracht von gut 20 exotischen Schmetterlingsarten bewundern werden, bevor man seine Tour fortsetzt.
In Antweiler lohnt sich ein kurzer Stopp zur Besichtigung von „Gillig’s Mühle“ aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist eine von wenigen erhaltenen Mühlen an der Oberahr. Weiter flussabwärts können Radler sich an der Informationsstätte „Goldloch“ in Insul über die Geologie der Eifel und die Bedeutung des Bergbaus für die Region informieren. In Ahrbrück hat man dann wieder Anschluss an die RadBus Oberes Ahrtal Linie 899.
Mit dem RadBus Oberes Ahrtal stehen von Montag bis Freitag ab Altenburg bis zu sieben Fahrten ab 8.52 Uhr zur Verfügung. An Wochenenden kommen zusätzliche drei Fahrten ab 8.12 Uhr hinzu. Insgesamt können 20 Räder inklusive Elektroräder transportiert werden.