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Foto: Roman-Heimbold - Platoyo
Wie lässt sich regionales Einkaufen in Zeiten des Onlinehandels zukunftsfähig gestalten? Der Wäller Markt, nach einer ersten Phase in Liquidation geraten, geht nun in eine zweite Runde, digital gestützt durch die Plattform atalanda. Roman Heimbold, Gründer von atalanda, spricht über Herausforderungen und Chancen eines neu gedachten Marktplatzes.
atalanda gibt es seit über zwölf Jahren. Unsere Idee war von Anfang an, den lokalen Einzelhandel digital mit einer gemeinsamen Plattform sichtbar zu machen. Als klar war, dass der ursprüngliche Wäller Markt eingestellt wird, konnten wir nahtlos übernehmen, da der Wäller Markt auch unsere Plattformtechnologie benutzt hat. Die Stadt als Warenlager zu betrachten, das steckt in unserer DNA. Warum sollte man ein Warenlager irgendwo hinstellen, wenn in den Geschäften vor Ort bereits alles vorhanden ist?
Es geht darum, bewussten Konsum zu ermöglichen. Viele Menschen informieren sich online, wollen dann aber lokal kaufen. Das nennt man den ROPO-Effekt. Wir bringen Sichtbarkeit und digitale Reichweite für das, was in den Innenstädten längst vorhanden ist.
Transparenz ist der Schlüssel. Wer bietet was an? Wo kann ich es bekommen? Der Wäller Markt macht diese Angebote sichtbar und bietet den Kundinnen und Kunden einen zuverlässigen, nahbaren Service, digital wie menschlich. Es geht darum, Vertrauen zu schaffen und Lust auf das regionale Angebot zu machen.
Aktuell, im Juli 2025, sind über 70 Anbieter aus der Region dabei. Der Marktplatz gewinnt an Reichweite, weil viele Menschen entdecken, dass regionales Einkaufen nicht im Widerspruch zu digitalem Komfort stehen muss. Im Gegenteil: Es stärkt die Region.
Von den Händlern wünsche ich mir, dass sie das Projekt mittragen, ihr Sortiment aktuell halten und online präsent sind. Nicht nur nebenbei, sondern als Teil ihrer Gesamtstrategie. Dann kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Bevölkerung das Angebot nutzt, weil es beim Einkaufen hilft und die Kaufkraft in der Region hält.
Natürlich. Unsere Software ist modular aufgebaut. Es lassen sich problemlos Services mit Termintool hinterlegen oder andere Serviceangebote integrieren. Vieles ist technisch bereits vorbereitet.
Absolut. Jede Region benötigt eine digitale Plattform, um Händler, Dienstleister und Gastronomen professionell sichtbar zu machen Was es braucht, ist Engagement, ein gemeinsames Ziel und eine Plattform wie unsere. Das Konzept ist übertragbar. Wichtig ist, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
Dass er sich langfristig etabliert als lebendiger Ort des regionalen Handels. Es geht nicht darum, die Zeit zurückzudrehen, sondern sie gemeinsam zu gestalten. Für Händlerinnen und Händler, für die Kommunen und vor allem für die Menschen in der Region. Doris Kohlhas