Smart City bietet ein breites Spektrum der Nachhaltigkeit

Auf dem Kuhberg in Bad Kreuznach ist eine große Photovoltaik-Anlage angelegt worden. Foto: Unternehmensgruppe Kreuznacher Stadtwerke

Aus ersten Ideen haben die Stadtwerke Bad Kreuznach ein umfassendes Konzept mit Beispielcharakter gemacht

Mit dem Ausbau der digitalen Mobilfunknetze entstanden auch neue Ideen für den Einsatz dieser Technologie speziell in Innenstädten. Zunächst waren es Parkleitsysteme, die langwierige und umweltschädigende Parkplatzsuche verkürzen sollte. Digitales Bezahlen ohne Papierticket in Parkhäusern gehörte ebenso dazu, wie die Umstellung der Stadtbeleuchtung auf LED und nicht zuletzt die Verbesserung der öffentlichen und privaten Lade-Infrastruktur für die E-Mobilität. Schnell war für diese Aktivitäten mit dem Titel „Smart City“ ein Sammelbegriff gefunden. Auch in Bad Kreuznach fing es mit diesen ersten Ideen bei den Stadtwerken an. Geschäftsführer Christoph Nath und Pressesprecherin Chantal Rubröder schildern, wohin sich das Projekt seit den Anfängen im Jahr 2018 entwickelt hat.

Die Anzahl der Ladesäulen im Stadtgebiert Bad Kreuznach wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert. Foto: Unternehmensgruppe Kreuznacher Stadtwerke

„Die Grundideen, die wir schon frühzeitig im Jahr 2020 realisiert haben, wurden in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut“, stellt Nath die überall in der Stadt sichtbaren Smart-City-Punkte vor. „2018 gab es zwei Ladesäulen, heute sind es auf die von den Bürgerinnen und Bürgern überwiegend genutzten Parkareale verteilt 38. Weitere sind in Planung und auch die Anzahl der privaten Wand-Stationen wächst.“

Auch in der Energie-Erzeugung setzen die Stadtwerke auf nachhaltige Systeme. Seit Januar 2021 werden alle privaten Haushalte der Nahestadt mit Öko-Strom versorgt. Aktuell speisen 1235 Anlagen Strom aus erneuerbarer Energie in das örtliche Netz ein. Darunter befinden sich neben Photovoltaik-Installationen auch je zwei Wasser- und Windkraftanlagen sowie eine Biogas-Anlage. Doch damit nicht genug. Christoph Nath dazu: „Wir bieten Hauseigentümern Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher für die Nutzung im eigenen Hausbedarf an, mit Kooperationspartnern arbeiten wir an neuen Konzepten wie z.B. Balkonkraftwerken und wir sind Grünungsmitglied der ASEW-Kampagne für den Klimaschutz, in der sich mittlerweile über 300 Stadtwerke für einen schnellen Wandel hin zu einer nachhaltigen Energienutzung in der Wirtschaft einsetzen.“

Auch das gehört zur Nachhaltigkeit: In den Forstgebieten rund um die Stadt werden neue Bäume gepflanzt. Foto: Unternehmensgruppe Kreuznacher Stadtwerke

Ein Projekt liegt Chantal Rubröder besonders am Herzen: Um die Menschen zu umweltfreundlicherem Verhalten für eine „Smart City“, wie z. B. mehr zu Fuß gehen als mit dem Auto zu fahren zu begeistern, wurde die naheChangers-App entwickelt. Hier können die Nutzer eigene klimafreundliche Aktivitäten-Punkte sammeln. Bei 150 Punkten wird ein virtueller Baum gepflanzt. Und damit auch die Umwelt davon etwas hat, werden die virtuellen Bäume in echte Bäume gewandelt und im Herbst mit der Forstverwaltung an ausgesuchten Stellen im Umfeld der Stadt gepflanzt. 1800 sind es bereits aus den Aktionen 2021 und 2022, 2000 kleine Bäume sollen in diesem Jahr folgen. Die nächste Pflanzaktion ist für den 24. November 2023 geplant.

Smart City hat eine Entwicklung in den Städten im Land angeschoben, die von bestehenden und neuen Ideen lebt und die noch lange nicht ihren Endpunkt erreicht hat. So will man in Bad Kreuznach u.a. auf der Basis der aktuellen Heizungs-Gesetzgebung weiteren Service für die Bürger liefern, die Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden weiter ausbauen und die kommunale Wärmeplanung für das Stadtgebiet intensiv unterstützen.   

„Wir engagieren uns mit Smart City für die Umwelt und arbeiten nachhaltig“, sagt Christoph Nath. „Auch wenn die Nachhaltigkeit sich selten mit betriebswirtschaftlichen Aspekten vereinen lässt, sind uns die Stadt und die Menschen wichtig. Und wer sich in Bad Kreuznach umschaut, der spürt und sieht das.“