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Dezember 15, 2023 4 min lesen.
Der Bulle und der Bär stehen für das Auf und Ab an der Börse. Die Phase steigender Kurse wird auch als Hausse oder Bullenmarkt bezeichnet – weil der Bulle seine Hörner nach oben richtet. Für Zeiten fallender Kursen wird der Name Bärenmarkt verwendet – weil der Bär mit seiner Tatze von oben nach unten schlägt.
Rückblick Der Finanzmarkt der letzten 20 Jahre zeichnet sich durch Turbulenzen aus. Vermögensmanager Andreas Böker fasst zusammen und wagt eine Analyse.
Haushaltskrise, Inflation, Energiepreisschock, De-Industrialisierung, Ukrainekrieg, Nah-Ost Konflikt, hohe Zinsen … Krisen und Schwierigkeiten, wohin man derzeit auch blickt. Andreas Böker, Vorstand der Böker & Paul AG, Kanzlei für Vermögensmanagement in Montabaur, beleuchtet die Frage, wie sich die Herausforderungen auf Geldanlagen ausgewirkt haben und was Anlegerinnen und Anleger aus der Vergangenheit lernen können:
„Vor 20 Jahren hatte die Welt den Terrorangriff vom 11. September 2001 auf die USA und den anschließenden Irakkrieg sowie eine globale Rezession hinter sich gelassen. Die Wirtschaft erholte sich und die Einkommen der Menschen wuchsen wieder. In vielen Ländern sanken die Zinsen und die Immobilienpreise fingen an zu steigen. In den USA und in europäischen Ländern wurde immer mehr Geld in Immobilien investiert. Ein Immobilienboom begann, der 2008 mit einem lauten Knall endete. Die Folge war eine Finanzkrise, die viele Banken nicht überlebten und auch Staaten in größte finanzielle Schwierigkeiten brachte. Auch in Deutschland wurde es kritisch, ein Banken-Run stand kurz bevor. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück beruhigten die Menschen und erklärten das Sparguthaben der Bürger als sicher. Die Notenbanken fluteten dann den Kapitalmarkt mit frischem Geld und entspannten damit die Finanzwelt. Die taumelnde Wirtschaft erholte sich und ein langer Aufschwung begann. Die Aktien, die zuvor rund 50 Prozent an Wert verloren hatten, erlebten eine rasante Erholung.
2011 brachte Griechenland das nächste Desaster. Durch Tricksereien waren das Land und seine Bürger völlig überschuldet. Auch Italien, Spanien und Portugal gerieten in den Fokus, da auch ihre Staatsschulden übermäßig hoch waren. Die Eurozone stand vor ihrer größten Herausforderung. Monatelange Verhandlungen der EU mit Griechenland führten zu immer mehr Spannungen und Verwerfungen bei den Zinssätzen der hochverschuldeten Länder. Die europäischen Banken gerieten wieder in Gefahr, da sie große Teile der griechischen Anleihen im Bestand hatten. Erst als im Juni 2012 EZB-Chef Mario Draghi erklärte, dass der Euro mit Hilfe der Notenbank gerettet würde, was immer es auch koste, beruhigte sich die Euro-Krise. Griechenland erhielt die notwendigen Gelder, um den Staatsbankrott abzuwenden und eine Streckung der Schuldentilgung auf viele Jahrzehnte. Griechenland und der Euro waren gerettet.
2020 erreichte uns dann der Supergau – die Coronapandemie – mit dem bekannten wirtschaftlichen Zusammenbruch rund um den Globus und eines nie gekannten schuldenfinanzierten weltweiten Hilfsprogramms der Staaten und Notenbanken von mehreren Billionen Euro. Die enormen Mengen an Geld aus den Liquiditäts- und Hilfsprogrammen bewirkten eine schnelle Erholung der Wirtschaft. Der sprunghafte Anstieg der Konjunktur und die Null-Covid-Strategie Chinas zogen Lieferengpässe nach sich und führten zu steigenden Preisen. In der EU waren die Zinsen mittlerweile auf null gefallen, in Deutschland wurden sie sogar negativ. Die Banken verlangten plötzlich ein ‚Verwahrentgeld‘ für größere Kontoguthaben. Eine verrückte Situation. Immer mehr privates Geld wurde konsumiert oder investiert – in Deutschland brachen goldene Jahre für die Immobilienbranche an. Die Preise für Betongold stiegen massiv. Finanzierungen gab es fast zum Nulltarif.
Die Grafik „Performance von Geldanlagen“ zeigt den Stand des Böker & Paul-Anlagenportfolios im Vergleich zu den unterschiedlichen Anlageformen.
Dann kletterten die Inflationsraten bis im Herbst 2022 auf ein historisch hohes Niveau von mehr als 10 Prozent. Die Notenbanken wurden aktiv und erhöhten schnell und in großen Schritten die Zinsen und reduzierten damit aggressiv die vorhandene Geldmenge. Aktien und Anleihen reagierten sehr empfindlich auf die Maßnahmen der Notenbanken und verloren deutlich. Auch die Immobilien waren und sind von den gestiegenen Zinsen betroffen. Der Neubau ist quasi zum Erliegen gekommen. Die Folge sind weitere Wohnungsknappheit und steigende Mieten.
Der Überfall Russlands im Februar 2022 läutete dann ein schreckliches, neues Szenario ein. Krieg in Europa – bislang undenkbar. USA und Europa unterstützen die Ukraine und liefern Waffen. Deutschland, das auf die billige Energie aus Russland angewiesen war, traf es schwer. Die Versorgung musste in kürzester Zeit neu organisiert werden. Hohe Preissteigerungen belasteten Unternehmen und Bürger. Subventionen der Energiepreise – natürlich schuldenfinanziert – bleiben nicht ohne Folgen, wie zum Beispiel die derzeitige Haushaltskrise zeigt.
20 Jahre mit vielen Krisen. Auch die Zukunft wird weiterhin Überraschungen und Problemstellungen bereithalten. Doch Menschen sind in der Lage, sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen und Lösungen zu entwickeln. Daher sind Krisen auch immer Chancen – vor allem für diejenigen, die mit Kreativität und Mut neue Ideen entwickeln und umsetzen. Neue Entwicklungen und Techniken wie die Künstliche Intelligenz (KI) können ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.“
Andreas Böker ist Vorstand der Böker & Paul AG in Montabaur. Er fasst den Finanzmarkt der letzten 20 Jahre zusammen und wagt eine Analyse.
Konservative Anleger, die in deutsche Staatsanleihen investierten, erzielten einen jährlichen Ertrag von 2,2 Prozent. Wer in ein breit gestreutes, globales Portfolio investierte, konnte 8,1 Prozent pro Jahr verdienen. Anleger, die Gold bevorzugten, erzielten eine Verzinsung von 8,3 Prozent.
Ein gemischtes Portfolio, wie es Böker & Paul bei vielen Mandanten einsetzt, besteht aus 60 Prozent Aktien, 20 Prozent Gold und 20 Prozent Anleihen und erreichte eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent. Die Rendite des gemischten Portfolios verlief wesentlich gleichmäßiger als bei allen anderen Anlageklassen.
Trotz aller Probleme in den vergangenen 20 Jahren konnten Anleger also positive und teilweise auch attraktive Renditen erzielen und ihr Vermögen in einer gemischten Anlagestrategie um den Faktor 4 erhöhen.
Fazit: Kapitalmärkte belohnen geduldige Anleger. Um Vermögen aufzubauen, müssen sie über tägliche Bedenken hinausblicken und langfristig in gute Werte investieren. Rückschläge sind in einem breit gestreuten Anlageportfolio nur vorübergehende Ereignisse und können zur Aufstockung des Portfolios genutzt werden.
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