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April 26, 2024 4 min lesen.
Die Gesundheit der Mitarbeitenden wirkt sich auf den Erfolg des Unternehmens aus. Mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement können Strukturen und Prozesse im Betrieb gesundheitsförderlich gestaltet werden.
BGM Die Mitarbeitenden sind die Basis jedes Unternehmens. Das Wohlbefinden der Beschäftigten steigert nicht nur ihre Leistungsfähigkeit, sondern auch die Produktivität für den Betrieb. Daher ist die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements, kurz BGM, Chefsache.
Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem grundlegenden Veränderungsprozess. Die Globalisierung führt zu einem zunehmenden Wettbewerbsdruck, Digitalisierung und die Einführung neuer Technologien verändern die Arbeitsprozesse und bergen neue gesundheitliche Risiken für Mitarbeiter. Nicht mehr nur körperliche Beanspruchungen stehen heute im Fokus, sondern auch psychische Belastungen wie Zeitdruck, Über- oder Unterforderung, mangelnde Kommunikation oder sozialer Stress.
Mehr Gesundheit für die Mitarbeitenden bedeutet mehr Erfolg für das Unternehmen. Hier setzt das Betriebliche Gesundheitsmanagement an. Mit einem BGM können betriebliche Strukturen und Prozesse gesundheitsförderlich gestaltet werden. Dafür werden Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung, Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Sozialbeziehung, individuelle Anpassungen und unterstützendes Umfeld einbezogen. Sinnvoll ist es, auch die Lebenssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sinne der Work-Life-Balance zu berücksichtigen.
Viele Betriebe verstehen diese Aufgabe bereits als Managementverantwortung. Kleine und mittlere Unternehmen stehen aufgrund von geringerer Mitarbeiterzahl und begrenztem Gestaltungsspielraum vor einer Herausforderung. Hier erleichtern die richtigen Ansprechpartner den Schritt zur Gesundheitsförderung im Unternehmen, zum Beispiel die gesetzlichen Krankenkassen, die den Zugang zu notwendigem Wissen und Informationen erleichtern.
Die Grundlage des BGM bilden drei Säulen: der Arbeits- und Gesundheitsschutz (AUG), das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEMD) − beide mit gesetzlicher Verpflichtung für Arbeitgeber − sowie freiwillige Leistungen des Arbeitgebers. Die Kombination der drei BGM-Säulen bietet Unternehmen eine nachhaltige Investition in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und der Zukunft des Unternehmens.
Die DIN-Norm SPEC 91020 legt die Anforderungen an ein Betriebliches Gesundheitsmanagement fest. Sie beschreibt die Entwicklung von Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozessen, damit das Unternehmen in allen Bereichen gesundheitsgerecht und leistungsfördernd gestaltet ist. Die Anforderungen sind auf alle Organisationen anwendbar, unabhängig von Größe oder Branche und gehen über die Anforderungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz hinaus. Die Norm dient der Unternehmensführung als Leitlinie, um den Erfolg einzelner Maßnahmen bewerten zu können und nachhaltig in die Unternehmensentwicklung zu integrieren.
Parallel dazu können Unternehmen als zentrale Strategie die Kennzahlen zur Gesundheit der Mitarbeitenden in die vierteljährliche oder jährliche Berichterstattung des Unternehmens einbeziehen. Dafür müssen Führungskräfte und Teams die sechs Ursachen von Burnout einbeziehen: zu hohe Arbeitsbelastung, fehlende Autonomie, mangelndes Gemeinschaftsgefühl, unzureichende Belohnung, Wertekonflikte und fehlende Fairness. Wohlbefinden bedeutet nämlich nicht nur, eine „Work-Life-Balance“ zu finden, sondern zu erkennen, dass die Arbeit selbst ein Schlüsselfaktor des Wohlbefindens und ein Teil des Lebens ist.
Ab Mai 2024 startet das OPZ Koblenz − Zentrum für ganzheitliche Therapie in Koblenz, Metternich und Lahnstein − ein neues Konzept zur nachhaltigen Gesundheitsvorsorge. Im Rahmen des BGM können Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden unterstützen, die an dem Training teilnehmen möchten.
Das Konzept beinhaltet die umfassende physiotherapeutische Statusermittlung, unterstützt durch Dr. Wolff-Diagnostikgeräte. Der BackCheck misst die Beweglichkeits- und Kraftfähigkeiten diverser Körperregionen. Eine Software wertet die Testergebnisse aus, und unter Berücksichtigung der Risikofaktoren und der gewünschten Trainingsziele erarbeitet der Physiotherapeut nun individuelle Trainingspläne. Nach Abschluss der Trainingseinheit erfolgt eine erneute Messung. So kann der Trainingserfolg dokumentiert werden.
Peter Fries ist Inhaber und Geschäftsführer des OPZ Koblenz. Er stellt das neue Dr. Wolff-Konzept vor, das in seinem Zentrum für ganzheitliche Therapie neu angewendet wird. Arbeitgeber können die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden mit einem Zuschuss unterstützen oder einen Rahmenvertrag für einen geschlossenen Kurs vereinbaren.
„Die Besonderheit des Konzepts liegt in der hohen Fachkompetenz unserer speziell geschulten Physiotherapeuten“, erklärt Peter Fries, Inhaber und Geschäftsführer des OPZ Koblenz. Parallel dazu erlaubt die digitale Kraftmessung eine genaue Analyse. Begleitet wird das Training von dem Assistenzsystem YOLii., das die individuelle Planung, Durchführung, Überwachung und Dokumentation der aktiven Therapie steuert. „Diese Technik erlaubt ein hybrides Training durch eine Kombination des Trainings an den Geräten in der Praxis und zu Hause mit einem individuellen Übungsplan für Tablet/PC (YOLii Home).“
Mit dem modularen Leistungsaufbau erhalten die Kunden eine detaillierte Kostenübersicht. Die individuell angebotenen Leistungen bestehen aus Untersuchungen (Erst-, Zwischen-, Enduntersuchung) während der Trainingsphase und dem Training in Form eines Monatsabos über sechs oder zwölf Monate. Unternehmen können diese Leistungen entweder für ihre Mitarbeitenden buchen oder diese buchen selbst ihr Programm und erhalten von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss. Auch Rahmenvereinbarungen mit Unternehmen für einen geschlossenen Kurs sind möglich.
„In Deutschland leidet mittlerweile fast jeder Zweite unter Rückenproblemen“, weiß Fries. Etwa 30 Prozent der Fehltage seien bedingt durch Muskel- und Skeletterkrankungen – mit steigender Tendenz. Verspannungen, chronische Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfälle könnten durch gezielte Messungen aufgedeckt und eine geeignete Therapie inklusive Training erarbeitet werden. Der Physiotherapeut verspricht: „Dann kann die Arbeit auch wieder Spaß machen.“
Weitere Informationen: www.opz-koblenz.de
Laut Gesundheitsreport 2018 der Krankenkasse Barmer sind Arbeitnehmer im Durchschnitt insgesamt zweieinhalb Wochen im Jahr krank. Hochgerechnet auf einen Betrieb mit 1000 Mitarbeitern fallen demnach pro Arbeitstag rund 49 Beschäftigte krankheitsbedingt aus. Mit mehr als einem Fünftel aller Fehltage sind Muskel-Skelett-Erkrankungen nach wie vor die häufigste Krankheitsart. Es folgen psychische Erkrankungen, deren Anzahl in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat. Danach kommen Krankheiten des Atmungssystems sowie Verletzungen. In diesen Bereichen sollte das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zuerst ansetzen und im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes in der Gesamtstrategie des Unternehmens verankert sein.
Die regionalen BGF-Koordinierungsstellen sind professionelle Anlaufstelle für Unternehmen, die ein Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen möchten, unabhängig von Branche und Beschäftigtenzahl. Das Beratungs- und Informationsportal bündelt Beratungs- und Unterstützungsangebote der Bundesländer.
Weitere Informationen: www.bgf-koordinierungsstelle.de
Weitere Informationen (zum Beispiel): www.haufe.de (Menüpunkt Personal)
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