Wo Ungleichbehandlung wichtig ist

Dezember 20, 2024 2 min lesen.

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Gendermedizin: Warum Unterschiede in der Gesundheitsversorgung entscheidend sind

Frauen, Männer und diverse Menschen haben unterschiedliche gesundheitliche Bedürfnisse – doch in der Medizin wird dies noch immer zu wenig berücksichtigt. Geschlechtsspezifische Unterschiede beeinflussen, wie Krankheiten entstehen, welche Symptome auftreten und wie die Behandlung aussieht. Experten berichten, wie sie Gendermedizin in ihrer täglichen Arbeit anwenden.

Kardiologische Erkrankungen: Unterschiede bei Männern und Frauen

Dr. med. Peter Flies, Chefarzt der Kardiologie am Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters, bestätigt die Unterschiede:

  • Männer: Höheres Risiko für Herzinfarkte und koronare Erkrankungen in jüngeren Jahren, oft begünstigt durch Bluthochdruck und Testosteron. Symptome sind klassische Brustschmerzen mit Ausstrahlung in Arm und Schulter.
  • Frauen: Erhöhtes Risiko nach der Menopause durch den Rückgang von Östrogen. Symptome sind oft atypisch: Übelkeit, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit oder Müdigkeit.

Diese unklaren Symptome führen häufig zu späteren Diagnosen bei Frauen, was die Sterblichkeitsrate erhöht. Auch medikamentöse Nachbehandlungen wie Statine oder Betablocker werden Frauen seltener verschrieben, was die Genesung beeinträchtigt.

Gendermedizin in der Psychiatrie

PD Dr. med. Andreas Konrad, ärztlicher Direktor der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, erklärt:

  • Bei ADHS zeigen Jungen oft Hyperaktivität, während Mädchen eher unter innerer Unruhe leiden.
  • Psychische Erkrankungen wie Essstörungen und Borderline treten häufiger bei Frauen auf.

In der Klinik werden Frauen und Männer gemeinsam auf Stationen untergebracht, getrennt nur in den Zimmern. Diese Durchmischung sei „lebensnäher“ und verbessere das soziale Klima. Bei Suchtmedizin zeige sich hingegen, dass geschlechtsspezifische Gruppenangebote oft sinnvoller sind, da Männer Schwächen unter Gleichgeschlechtlichen eher offenbaren.

Warum Gendermedizin notwendig ist

Die Barmer Krankenkasse kritisiert, dass die Medizin sich noch immer zu stark am männlichen „Durchschnittsmenschen“ orientiert. Frauen seien jedoch „keine kleineren, leichteren Männer“. Studien, Forschung und Lehre müssten daher genderspezifische Aspekte stärker berücksichtigen.

Die Lösung liegt bereits in der Ausbildung: Ab 2025 soll die neue Approbationsordnung geschlechtsspezifische Medizin verpflichtend in den Lehrplänen integrieren. Ziel ist eine gerechtere und qualitätsorientierte Versorgung, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Geschlechter eingeht.

Die Anerkennung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Medizin ist entscheidend, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln. Die Integration von Gendermedizin in Forschung, Lehre und Praxis verbessert die Versorgung und rettet Leben.

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