Lieferung ab 30,00 Euro versandkostenfrei. Darunter nur 5,95 Euro.
Lieferung ab 30,00 Euro versandkostenfrei. Darunter nur 5,95 Euro.
Dezember 14, 2023 3 min lesen.
Podcast KI beeinflusst die Art, wie wir leben und arbeiten. Im ersten Podcast auf dem Campus der WIRTSCHAFT erläutert Rechtsanwalt Klemens M. Hellmann LL.M. (Martini Mogg Vogt) die rechtlichen Konsequenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz.
Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Zunehmende Digitalisierung und Automatisierungen verändern Berufsbilder und die Art, wie wir zukünftig arbeiten. Einer der Hauptakteure dieser Transformation ist die Künstliche Intelligenz (KI). KI hat sich von einem abstrakten Konzept zu einer treibenden Kraft entwickelt, die nahezu alle Branchen und Sektoren beeinflusst. Dank maschinellem Lernen und fortschrittlicher Algorithmen können KI-Systeme große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und präzise Vorhersagen treffen. Innerhalb weniger Jahre sind Roboter, Chatbots und andere digitale Systeme in den meisten Branchen unverzichtbar geworden.
Im Gesundheitswesen beispielsweise unterstützen KI-gestützte Diagnosewerkzeuge Ärzte bei der Früherkennung von Krankheiten. Im Finanzwesen werden KI-Algorithmen zur Risikoanalyse und zur Betrugserkennung eingesetzt. Im Marketing erleichtern KI-gestützte Chatbots und personalisierte Empfehlungssysteme die Interaktion mit Kunden. Im Bildungswesen können KI-Systeme individuelle Lernpläne erstellen, automatisierte Bewertungen durchführen und Lernfortschritte verfolgen. In der Landwirtschaft unterstützt KI bei der Überwachung von Pflanzengesundheit oder optimiert Bewässerungs- und Düngemittelsysteme. Im Personalwesen wird KI für die Auswahl und Beurteilung von Bewerbern, das Onboarding und die Mitarbeiterbindung eingesetzt. Kurzum, künstliche Intelligenz ist aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken.
Doch mit dem Wandel gehen nicht nur Chancen, sondern auch Risiken einher. Die rasante Geschwindigkeit, mit der sich Prozesse mancherorts ändern, führt zu Konfliktpotenzial und rechtlichen Unsicherheiten. Arbeitsplätze werden rationalisiert, sensible Daten öffentlich zugänglich gemacht, und bisher vertraute Richtlinien finden keine Anwendung mehr. Eine Entwicklung, die auch Klemens M. Hellmann LL.M., Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht sowie Gewerblichen Rechtschutz (Martini Mogg Vogt), beobachtet: „Das Tempo des Wandels ist enorm. So manches Gesetz ist schlicht nicht länger zeitgemäß oder lückenhaft. Die Rechtsprechung braucht leider immer eine Weile, bis sie sich den Gegebenheiten anpasst, wenn möglich den Sachverhalt unter eine vorhandene Norm subsumiert und eine einheitliche Linie in der Rechtsprechung erkennbar wird, bestenfalls durch höchstrichterliche Entscheidung. Rechtlich befinden wir uns aktuell an mancher Stelle im luftleeren Raum.“
Problematisch sind insbesondere der Datenschutz und das Urheberrecht. Sind KI-Systeme unzureichend gesichert, kann von außen auf sensible Daten, welche auch durch Eingabe und Verarbeitung der Nutzeranfragen gesammelt werden können, zugegriffen werden. Erhebliche Datenschutzverletzungen sind die Folge. KI-Systeme, die in sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt werden, wie beim autonomen Fahren oder im Gesundheitswesen, können zudem zur Zielscheibe von Hackerangriffen werden, was erhebliche Risiken für die Privatsphäre und die Sicherheit darstellt. Unternehmen können außerdem dazu neigen, große Mengen an Daten zu sammeln, um KI-Systeme zu trainieren und zu verbessern. Diese Datensammelwut kann die Privatsphäre Betroffener erheblich beeinflussen.
„Viele Unternehmen sind sich nicht vollständig darüber im Klaren, was die Auslagerung sensibler Daten an die KI bedeutet“, erklärt Hellmann und ergänzt: „Zu schnell landen interne Umsatzstatistiken, Mitarbeiterinformationen oder Strategiekonzepte in einer Datencloud und können ungewollt öffentlich zugänglich gemacht werden.“ Es ist zumeist nicht bekannt, auf welchen Quellen die KI-geschaffenen Ergebnisse basieren und ob man durch die Nutzung die Rechte Dritter verletzt, etwa bei der Schaffung von Lichtbildern oder längeren Texten. Die von der KI oftmals mitgelieferten Quellenangaben sind stets zu hinterfragen und, sofern möglich, zu überprüfen.
Schwierigkeiten beobachtet der Fachanwalt auch im Umgang mit Verträgen oder Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Verträge, die von einer KI erstellt würden, hielten oftmals nicht das richtige Wording und die passenden Normen ein. In der Folge seien diese widersprüchlich und im schlimmsten Fall nichtig. Hellmann betont: „Wenn Unternehmen künstliche Intelligenz zur Unterstützung im Vertragswesen nutzen, sollte das Endergebnis in jedem Fall von einer rechtlich geschulten Instanz kontrolliert werden. Hiermit lassen sich unnötige Streitigkeiten oftmals verhindern oder vermindern.
Wichtig ist es, Mitarbeiter ausreichend zu schulen und zu sensibilisieren. Wer wettbewerbsfähig sein möchte, muss Weiterbildungen im Umgang mit KI anbieten. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Hardskills zu trainieren, sondern auch auf die ethischen Aspekte, Datenschutzfragen und große Verantwortung im Umgang mit KI einzugehen. Über all dem sollte stehen, dass Unternehmen sich nicht zu sehr von den praktischen Chatbots und Robotern abhängig machen, sondern weiterhin in der Lage bleiben, ohne KI zu operieren oder deren Ergebnisse auf das Risikopotential einschätzen zu können.
Der aktuelle Podcast zum Thema ist ab sofort kostenfrei verfügbar.
Oktober 23, 2024 3 min lesen.
April 25, 2024 4 min lesen.
Februar 29, 2024 2 min lesen.
Februar 29, 2024 3 min lesen.